Das sind die „Neuen“

Drei Wochenendseminare, Vorträge, Hospitationen, Exkursionen und ein Praktikum haben sie gemäß den Vorgaben des Hospizverbandes absolviert, um in die Hospizbegleitung gehen zu können.

Am 24.September war es dann soweit: Vorsitzende Katharina Nuß überreichte den nun ausgebildeten Hospizhelfer*innen im Rahmen einer Feierstunde im Eppelsheimer Scheunencafe die Urkunde. Musikalisch begleitet, mit Liedern von Reinhard May, interpretiert von Joachim Putz und bewirtet mit einem Munkelbüffet der Landfrauen, wurde aus der „Aussendung“ ein sehr vergnügter Samstag Abend.

Der Hospizverein freut sich, dass die Gruppe der Hospizbegleitenden um weitere 13 Aktive erweitert werden konnte, die nun alle gut ausgebildet sind.

Im Bild rechts sind die „Neuen“ zu sehen und das Ausbildungsteam vorn von links Hiltrud Regner, Gerda Pusch, Ulli Koblischeck

Das sind die „Neuen“ – Ausbildungskurs zur Hospizbegleitung ist abgeschlossen

Ursprünglich war die Übergabe der Zertifikate schon im März 2020 in feierlichem Rahmen im Eppelsheimer Scheunencafe vorgesehen. Aber dann kam Corona dazwischen und der Termin musste abgesagt und ein neuer immer wieder verschoben werden.
Im September aber war es soweit und wir haben in einer „Outdoor-Feier“ an der Spiesheimer Grillhütte bei spätsommerlichem Sonnenschein allen Kursteilnehmenden ihre Zertifikate zur Hospizbegleitung überreichen können. Musikalisch begleitet hat uns Peonie Brown, die ihre Veeh Harfe zum klingen brachte. Mit einem rheinhessischen Gemunkel, in Gläschen serviert, haben die Kursteilnehmenden und der Vereinsvorstand in einer improvisierten Feierstunde im Freien und im kleinen Kreis dann auch viel Freude gehabt.

Katharina Nuss, Ulli Koblischeck, Hiltrud Regner, Gerda Pusch

10 Frauen und zwei Männer haben über ein Jahr hinweg die in dem Ausbildungsplan vorgesehenen Module in mehreren Wochenendseminaren besucht, haben hospitiert, ein Praktikum absolviert und Fachvorträge gehört. Unter der kompetenten und einfühlsamen Leitung unseres bewährten Ausbildungsteams (Ulli Koblischeck, Gerda Pusch und Hiltrud Regner) haben sie sich mit umfangreichen Themen zur Hospizarbeit, zur hospizlichen Haltung und vor allem auch mit der ganz persönlichen Einstellung zur Endlichkeit befasst. Am Ende des Kurses und den gemeinsamen Erfahrungen stand für alle Teilnehmenden fest „wir wollen in die praktische Arbeit gehen und Menschen am Lebensende begleiten“.
So sind bereits einige der „Neuen“ auf der Palliativstation im DRK Krankenhaus im Einsatz, im Pflegeheim, oder in der häuslichen Betreuung und sind schon bestens in die Supervisionsgruppe integriert. Dort findet unter fachlicher Anleitung von Supervisor Michael Knorr ein Austausch mit den bereits erfahrenen Hospizbegleitenden und eine Reflexion über das Erlebte während einer Begleitung statt. (Sofern die Coronabestimmungen es zulassen…).
Der Hospizverein sagt DANKE für das großartige Engagement und die Bereitschaft unserer Hospizbegleitenden Menschen am Lebensende ihre Zeit zu schenken und DASEIN mit Leben zu füllen.
Wichtiger Hinweis: Auch in Zeiten von Corona können Begleitungen stattfinden – im Rahmen der geltenden Bestimmungen. Wir suchen mit Ihnen Lösungen im Einzelfall, bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung:
Tel.:  0175 72 84 55 4
Email: hospizverein.dasein@gmx.de

Aussendung von 12 Hospizbegleitenden

Rotary Club Alzey finanziert Ausbildungskurs

Sie besuchen Menschen am Lebensende und begleiten Sterbende, schenken ihnen Zeit, teilen ihre Hoffnungen, Wünsche, Ängste und Sorgen. Gemeint sind ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter des Hospizvereins DASEIN e.V Alzey. 12 neue Hospizbegleitende nahmen Ende März 2019 ihr Ausbildungszertifikat entgegen. Unterstützt wurde der Kurs aus 100 Unterrichtseinheiten durch den Alzeyer Rotary Club. Rotary engagiert sich über mehrere Jahre zur Verbesserung der Situation in der Palliativmedizin und Hospizarbeit vor Ort, mit dem Ziel die Arbeit zu stärken, und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die wertvolle Tätigkeit der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte zu schärfen. „Im Hospizverein schenken die Hospizbegleitenden der Gemeinschaft ihre Zeit und begleiten Menschen am Lebensende. Ein solches Engagement zu unterstützen ist uns ein besonderes Anliegen“, so Rotary Präsident Dr. Helmut Schmahl. Um die Ausbildung für die Teilnehmenden kostenfrei gestalten zu können, hat der Club den Ausbildungskurs vollständig finanziert. „Durch die Spende hat jede und jeder der Interesse hat die Chance zur Teilnahme“, erläutert Katharina Nuß, Vorsitzende des Hospizvereins DASEIN e.V. Müsste der Kurs selbst finanziert werden, stelle das für einige eine Hürde da, so Nuß. Gleichzeitig freut sie sich über die Wertschätzung die der Verein und das Projekt durch die rotarische Unterstützung erfährt und erhofft sich eine Signalwirkung, das auch andere sich engagieren.

Der 100 Unterrichtseinheiten umfassende Ausbildungskurs nach den Richtlinien des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes bereitet die künftigen Hospizbegleitenden auf ihre Einsatzorte auf der Palliativstation des DRK Krankenhauses, in sechs Seniorenzentren in Alzey, Wöllstein, Wörrstadt und Saulheim, dem Palliativzimmer der Rheinhessen-Fachklinik und in der häuslichen Umgebung vor. Vier Wochenendeinheiten zu Inhalten wie „Umgang mit Leben und Sterben“, „Kommunikation mit Sterbenden und Angehörigen“ oder beispielsweise „Palliativarbeit und rechtliche Aspekte der Sterbegleitung“ werden durch 20 Stunden Praktikum, verschiedene Vorträge und weitere Module ergänzt. „Der größte Bedarf besteht in den Seniorenzentren bei Alleinstehenden, deren Angehörige weiter entfernt leben“, erläutert Ulrike Koblischeck. Sie ist einer der Ausbilderinnen und Vorstandsmitglied des Hospizvereins DASEIN e.V. Die Nachfrage im häuslichen Bereich sei im ländlichen Raum niedriger als in den Großstädten. Bisher sind 21 Personen aktiv, 12 neue Hospizbegleitende kommen nun hinzu. Im April startet ein weiterer Kurs.

Gaby Stellwagen ist eine der neuen Hospizbegleiterinnen. Als sie einen Bericht über Trauerbegleiter gehört hat, war die Entscheidung als Hospizbegleiterin arbeiten zu wollen gefallen. „Ich hatte das Gefühl man sollte in der Gesellschaft was beitragen“, sagt sie. Ihr Einsatzfeld beginnt in den nächsten Wochen auf der Palliativstation des DRK Krankenhauses ebenso wie das von Sandra Wirth, die bereits die Praktikumsphase des Ausbildungskurses dort absolviert hat. Im Hospizverein koordiniert Hospizschwester Hiltrud Regner die Einsätze aller ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfer. „Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit zur Ausbildung hatte und Danke auch ganz besonders dem Rotary Club für die Unterstützung“, so Sandra Wirth. „Die Ausbildung hat Herz und Sinne geöffnet, ich habe ein Feingefühl dafür entwickelt was im Prozess benötigt wird“, erläutert sie. Sie selbst sei in der Familie mal in der Situation gewesen, wo sie sich ein solches Angebot gewünscht hätte.

„Der Alzeyer Rotary Club ist eine Gemeinschaft, die der Gesellschaft dienen möchte“, erläutert Präsident Dr. Helmut Schmahl. Rotary sei eine internationale Organisation um Menschen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können. Der Schwerpunkt des Alzeyer Clubs läge auf dem Engagement im Alzeyer Land, sagt Schmahl. „Think global, act local“, lautet der Slogan des aktuellen Clubjahres. Im Rahmen der Unterstützung der Palliativmedizin und der Hospizarbeit wurden im vergangenen Club Jahr bereits für die Alzeyer Palliativstation drei neue Therapiegeräte zur Mobilisierung im Wert von 10.000 Euro sowie fünf Mobilisationshilfen, sogenannte Slideboards, angeschafft. Um den aktiven Kontakt zwischen der Station und dem Club kümmern sich drei rotarische Paten.

Bildunterschrift:

Die 12 neuen Hospizbegleitenden bei ihrer Aussendung gemeinsam mit Katharina Nuß, Vorsitzende des Hospizvereins DASEIN e.V. (2. v. l.), Rotary Präsident Dr. Helmut Schmahl (li.) und weiteren Vorstandsmitgliedern des Hospizvereins.

Foto: Rotary Club Alzey / Kerstin Bauer


Aus der Quelle entspringt ein Fluss

Elf Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter trafen sich vom 21. bis 22. April 2018 im Haus Quitte in Panrod-Aarbergen zum Seminar mit dem Referenten Herrn Michael Knorr, Systemischer Familientherapeut. Das Thema lautete:  Aus der Quelle entspringt ein Fluss – Hilfreiche und stärkende Übungen in Präsenz, Selbstreflexion und Selbst-Wahrnehmung

Präsenz: Ich entscheide bewusst, Führung zu übernehmen oder mich führen zu lassen. Ich lebe im Bewusst-Sein. Führen ist nicht bestimmen und führen lassen ist nicht sich auflösen oder sich aufgeben. Wer führt? Der der führt oder der, der sich führen lässt?  Um zu führen muss ich mich auf den Geführten einlassen, und sich führen lassen bedeutet ein Geschenk an den Führenden, mit Grenzen aus der eigenen Biografie.

Wahrnehmung: Ich trete zurück, um ins Detail zu gehen. Ich schaue über das hinaus, was ich sehe. Was sehe ich dort? Das Schicksal des anderen? Sein Eingebunden sein in seine Familie? Seine Liebe zu einem ersehnten Familienmitglied? Eine Loyalität zu einer Gemeinschaft oder eine Rebellion oder Aggression, die mir nicht gilt? Zurücktreten ist ein Verzicht auf Erklärungen der Wahrheit mit der Bereitschaft zum Nichtwissen.

Ich stimme zu: Ein einfaches Wort: Ja. Damit stimme ich nicht einer Ungerechtigkeit, Missständen oder einem Verbrechen als erlaubt zu. Ich sage zu der Bedingung  Ja. Und zu der Person und der Tat, die diese Bedingung darstellt. Ich sage: „Das war nicht in Ordnung, was du getan hast, und die Verantwortung lasse ich bei dir. Du bleibst (z.B.) mein Vater und ich danke dir für mein Leben. Ich stimme zu was war und nehme es ganz und mache was daraus…“ Ich muss das nicht frohen Herzens tun. Ich stimme zu mit all meiner Verzweiflung, Trauer oder Ohnmacht. Es ist keine Resignation oder Bequemlichkeit. Es ist Demut. Sobald jemand unruhig wird, ist es ein Zeichen, dass er vom Wesentlichen (noch) abgeschnitten ist. Im Zustimmen spüre ich in mir, was noch widerstrebt. Das darf sein. Das was sein darf, kann sich verändern, gerade weil es sein darf. Ich stimme meinen „Widerständen“, meiner Unvollkommenheit zu. Damit gehe ich mit dem „Jetzt“.

Ich wende mich aktiv zu: Die ganze (körperliche) Zuwendung wird gebraucht. Das wird als Prozess erlebt. Auf das Zugehen was mich bedroht, ängstigt oder von mir abgelehnt wird, darf dauern, weil es in unserem Gehirn nicht angelegt ist. Dort gibt es nur Flucht oder Angriff oder sich Totstellen.

Körperliche Lösung: Ich atme tief ein und in einem Fluss aus. Das löst körperlich. Das laute Seufzen ist ein erstes Zeichen des Zulassens. Meine Schultern senken sich. Anspannung macht eng, sowohl körperlich als auch meine Wahrnehmung. Körperliche Lösung fördert die Empfindungsmöglichkeit.

Sich dem Geschehen aussetzen: Ich bin Beobachter mit Anteilnahme ohne Mitleid. Darin bin ich gelöst, zustimmend und weit. Im Sich-weit-machen bin ich nicht besser oder schlechter als der andere. Ich mache mich empfindsam (nicht dünnhäutig oder mitleidend) und verbinde mich mit dem was geschieht.

Ich gehe mit der Bewegung mit: In der Präsenz für das Jetzt „schaue“ ich wohin die Bewegung führt. Dabei kann der Schmerz ein Führer sein. Ich gehe nicht in die sich anbietende Resonanz (z.B. ich wehre, rechtfertige, verteidige mich), bin gleichzeitig aktiv und forschend. Ich kämpfe nicht. Und wenn ich es hin und wieder tue, stimme ich auch dem zu, in Demut. Dann bin ich in einem Kreislauf, im Kreislauf des Lebens. (Verfasser: Michael Knorr, Systemischer Familientherapeut)

 

 

 

 

 

Verleihung des Ehrenamtspreises an Gerda Pusch

Verleihung des Ehrenamtspreises an Gerda Pusch

Der Deutsche Hospiz- und PallitativVerband hat am 18. Januar 2017 in Berlin den Ehrenamtspreis an Gerda Pusch verliehen. In ihrer Laudatio würdigte Frau Textor, die Vorsitzende des Hospiz- und PalliativVerbandes Rheinland-Pfalz, das 20-jährige ehrenamtliche Engagement unserer Hospizbegleiterin. Wir freuen uns mit Gerda Pusch über diese bundesweite Anerkennung und gratulieren herzlich.

  • Frau Gisela Textor und Frau Gerda Pusch

Katharina Nuß übernimmt Vorsitz des Hospizvereins

Allgemeine Zeitung Alzey, 14.10.2016, Von Stefanie Widmann:


Katharina Nuß übernimmt Vorsitz des Hospizvereins
Es gibt eine Situation, an die erinnert sich Helmut Fetzer, scheidender Vorstand des Hospizvereins Dasein e.V. genau. Beim Rheinland-Pfalz-Tag hatte er mit Kollegen eine Stellwand aufgebaut, auf der oben stand: „Bevor ich sterbe, möchte ich noch …“ Ein Mann mit einer alten Frau im Rollstuhl kam vorbei. Die alte Dame stand auf und schrieb für sich „…noch einmal selbst kochen.“ Der Mann, der den Rollstuhl geschoben hatte, war erstaunt. Wahrscheinlich hatte sich die Familie bemüht, der alten Dame alles abzunehmen.“
Manchmal sind es die ganz kleinen Wünsche, die einem Menschen am Lebensende noch einmal eine Freude bereiten würden, erzählt Fetzer, der sein Amt gerade an Katharina Nuß übergibt. Noch einmal selbst kochen. Die Katze auf dem Bett liegen zu haben. Wissen, in welcher Kleidung ich im Sarg die Reise antrete. Aber häufig ist keiner da, dem der Todkranke das anvertrauen kann. Oder er traut sich nicht, seine Nächsten mit dem Thema zu konfrontieren. „Die haben doch genug um die Ohren“, heißt es. Oder: „Wenn ich mit ihnen über den Tod spreche, bekommen die doch einen furchtbaren Schrecken.“ Ein Tabuthema eben – noch mehr von der anderen Seite: „Nicht jeder traut sich, den todkranken Angehörigen zu fragen, wie er sich eigentlich seine Trauerfeier vorstellt“, sagt Katharina Nuß. Dabei wäre es für viele wichtig, zu wissen, welche Decke sie mit in den Sarg nehmen.
„Hier können wir manchmal Mittler sein“, weiß die neue Vorsitzende. „Wenn wir einen Mensch begleiten und Vertrauen aufbauen, vielleicht auch helfen, in der Familie Ängste abzubauen, Themen anzusprechen.“ Viele Strebende hätten das Bedürfnis, noch das eine oder andere zu klären, bevor man geht. Und manchmal kann man Menschen den letzten Lebensabschnitt mit einem neuen Ansatz auf ganz einfache Art erleichtern.
Verpflichtung im feierlichen Rahmen
Nuß, hauptamtlich Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, beschäftigt das Thema Leben und Sterben schon lange. Vor 19 Jahren hat sie den Hospizverein Alzey mit ins Leben gerufen. Helmut Fetzer, Leiter der Evangelischen Regionalverwaltung Rheinhessen, der Ende des Jahres in Ruhestand geht, hatte die zurückliegenden zehn Jahre den Vorsitz. In der Zeit hat sich die Zahl der Mitglieder verdoppelt auf 220 und die Zahl der Hospizhelfenden durch zwei Ausbildungsgänge von zehn auf derzeit 22 gesteigert. „Vor sechs Jahren kam dann noch die Palliativstation im DRK-Krankenhaus dazu, wo wir regelmäßig anwesend sind“, sagt Fetzer. Die Verpflichtung der Hospizhelfenden für ein Jahr werde in einem feierlichen Rahmen in einem Wingertshäuschen in Weinheim begangen.
Die meisten Vereinsmitglieder, die nicht nur zahlen, sondern sich aktiv engagieren, sind Frauen. „Betreuung und Pflege sind nun einmal nach wie vor weibliche Domänen“, sagt Nuß. Die meisten seien 55 Jahre und darüber, ein Alter, wo häufig die Pflege eigener Eltern die Menschen mit diesem Thema konfrontiert. Oft sind es die kleinen Zwischentöne, über die sie die Wünsche der Sterbenden erkennen, ein Blick von außen, der helfen kann, sie umzusetzen. Die Hospizschwester entscheidet nach einem Erstbesuch, wer sich für die Begleitung möglicherweise am besten eignet. Der Hospizverein ist übrigens überkonfessionell.
„Ich wünsche mir, dass in der Öffentlichkeit ankommt, dass der Tod zum Leben gehört“, sagt Fetzer und Nuss ergänzt: „Wir alle werden sterben, das ist das Einzige im Leben, das wirklich sicher ist.“ Das Begreifen der Endlichkeit sei aber auch eine Chance, bewusster das zu erleben, was man habe. Viele Menschen in der Situation kommen auch gar nicht auf die Idee, den Hospizverein anzurufen und das Thema in ihrem Leben zuzulassen. Nach dem Motto „Sterben tun nur die anderen.“ Gerade in Privathaushalten könnten Hospizhelfende vermitteln und oft auch eine Entlastung für die Angehörigen sein.
Besonders gut gelinge dies, wenn der Hospizhelfende nicht erst im letzten Moment gerufen werde, wenn sowieso viel Personal da sei. „Wenn wir jemanden ein Vierteljahr oder auch ein Jahr begleiten können, oder wenigstens ein paar Wochen, können wir Vertrauen aufbauen“, sagt Nuss. Als neue Vorsitzende will sie auf jeden Fall die Öffentlichkeitsarbeit verstärken, auch mit Veranstaltungen. Die Vernetzung mit anderen Vereinen will sie ebenfalls verstärken. Und dann ist da natürlich der Traum von einem Hospiz für Alzey. „Vielleicht kann ich einen kleinen Beitrag leisten, den Tod ins Leben zu integrieren“, hofft Nuß.