Hospizbegleitung

Warum es sinnvoll ist, die Hilfe einer ehrenamtlichen Hospizbegleitung anzunehmen

„Ich weiß nicht, wie eine ehrenamtliche Hospizbegleitung uns helfen soll“ – des Öfteren hören Hospiz- und Palliativpflegefachkräfte diesen Satz, wenn sie die Begleitung durch einen Hospizhelfenden anbieten – noch öfter wird dies wohl gedacht und gar nicht ausgesprochen.

Vielen Menschen fällt es schwer, sich unter dieser Begleitung etwas vorzustellen und die Hilfe eines fremden Menschen am Lebensende anzunehmen.

Kranke und ihre Angehörigen können sich meistens gut vorstellen, dass palliativpflegerischer und palliativmedizinischer Beistand (palliativ = die lindernde, umhüllende Pflege und Behandlung am Lebensende) für die Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen sinnvoll ist und die Lebensqualität erhöht.

Wie unterstützen rein ehrenamtlich tätige Hospizhelfende?

Hospizhelfende werden sorgfältig durch eine Ausbildung auf ihre Aufgabe vorbereitet und bilden sich ständig weiter. Während das medizinische Personal meist unter einem enormen Zeitdruck steht, können Hospizhelfende einfach DASEIN. Sie haben Zeit und können wenn erforderlich und erwünscht, Stunden am Krankenbett verbringen.

Hospizhelfende gehen vorbehaltlos auf die kranken Menschen und ihre Angehörigen zu, sie halten Klagen über das Leid, über das Sterben, aber auch die häufig vorhandene Sprachlosigkeit aus. Man kann mit ihnen über Leben, Sterben und Tod sprechen, muss es aber nicht. Die Familie, Verwandte, Freundinnen und Freunde sind in vielen Dingen eine große Stütze, aber sie haben eine gemeinsame Geschichte mit der Patientin, dem Patienten und der Familie, was manchmal die Kommunikation erschwert.

Der Unterschied zwischen dem Besuch einer Hospizbegleiterin und einem „normalen“ Krankenbesuch

Häufig können Kranke und Angehörige wesentliche Dinge nicht besprechen, aus Angst vor Unzumutbarem, vor Schmerz und Trauer. Man weiß um die Belastungen beider Seiten und schont einander. Oft ist es leichter mit einem fremden Menschen, der mehr Abstand hat und nicht die schmerzhaften Verlustängste der Familie in sich trägt, über diese Ängste und Sorgen oder auch die letzten Wünsche zu sprechen. Das kann eine Brücke für die Kommunikation in der Familie sein. (Hospizbegleitende unterliegen der Schweigepflicht, wie medizinisches Fach-und Pflegepersonal auch).

Die Lebensgeschichte(n) einmal jemand Außenstehendem zu erzählen kann bedeuten, das eigene Leben mit all seiner Fülle gewürdigt zu sehen – und selbst zu würdigen. Gerade daraus kann Zuversicht, neue Hoffnung und Kraft entstehen, die hilft, in dieser bedeutsamen Lebensphase „den Tagen mehr Leben zu geben“.

Eine Hospizbegleitung entlastet die Angehörigen

Hospizbegleitende erwarten keine Bewirtung und Unterhaltung, sondern möchten die Angehörigen entlasten. Sie können Kranke bei einem Ausflug oder bei einem ganz persönlichen Anliegen unterstützen, Verbindung zur Alltagswelt halten, vorlesen, miteinander Musik hören, auch gemeinsam lachen oder einfach nur zusammen still sein.

Für die betreuenden Angehörigen und Nahestehenden ist es wichtig, sich Auszeiten zu erlauben und sich nicht mit ständiger Anwesenheit am Krankenbett zu überfordern. Beruhigt zum Einkaufen, zur Ärztin oder zum Friseur gehen zu können, mal einen Spaziergang zu machen, mit der Freundin einen Kaffee zu trinken oder mal ins Kino zu gehen hilft wieder neue Kraft für die Betreuung, Pflege und Begleitung zu tanken.
Auch wenn Angehörige aus ganz persönlichen Gründen sich nicht in der Lage sehen, ein Familienmitglied im letzten Lebensabschnitt zu begleiten, stehen Hospizhelfende sterbenden Menschen zur Seite. Die Bereitschaft der Hospizbegleitenden, steinige Strecken gemeinsam zu gehen, ein Stück Sicherheit in der Ungewissheit zu bieten, seelischen Beistand und praktische Hilfe zu leisten, ihre Zeit zu verschenken – all dies bedeutet für Menschen am Lebensende Unterstützung und Wertschätzung in einer Situation, die für alle Beteiligten oft genug Rückzug, Isolation und Einsamkeit bedeutet.

Wenn auch Sie eine ehrenamtliche Hospizbegleitung wünschen…

… wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Wir hören Ihnen zu, begleiten Sie auf Ihrem Weg und sind achtsam an Ihrer Seite.