Weihnachten anders

Vielleicht ein bisschen weniger
Vielleicht ein bisschen langsamer
Vielleicht ein bisschen stiller
Vielleicht ein bisschen mehr warten
Vielleicht dann ein bisschen mehr Weihnachten

(Anke Maggauer-Kirsche, 1948, dt. Lyrikerin)

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Hospizvereins DASEIN,

es neigt sich ein Jahr dem Ende zu, das uns alle in besonderem Maß gefordert und uns an Grenzen geführt hat. Ein Jahr im Zeichen der Pandemie, das uns Endlichkeit hat neu erleben lassen und uns deutlich gemacht hat, wie wichtig und bedeutsam Solidarität, Mitmensch-lichkeit und Zusammenhalt gerade in schwierigen Zeiten sind. Aber auch Chancen haben sich aufgetan. Verhalten und Haltungen, Einstellungen, Bedürfnisse, Erwartungen konnten neu beurteilt und bewertet werden. Soll es ein „weiter so“ geben, wenn das Schlimmste über-standen ist oder soll sich das eine oder andere verändern?

Corona hat unseren Verein vor große Herausforderungen gestellt. Wir konnten nur sehr eingeschränkt unseren Auftrag, Menschen am Lebensende zu begleiten, wahrnehmen. Kontaktsperre und – Einschränkungen, Abstand halten, Maskenpflicht… alles Dinge, die Nähe, Berührung, Umsorgen wie wir es kennen verhindern. Das DASEIN und all das was unsere Hospizarbeit ausmacht, war nicht einfach so umzusetzen. Und dennoch haben wir versucht, das Bestmögliche zu geben: Für An- und Zugehörige haben wir einen Telefondienst eingerichtet, den Bewohner*innen in den Pflegeheimen haben wir zu Ostern Hornveilchen und im Dezember einen Nikolaus gebracht mit einem Kärtchen „Wir denken an Sie“ und wir haben für sie Sommer-Leierkastenkonzerte organisiert. Glücklicherweise können wir seit Sommer wieder Dienst auf der Palliativstation machen und unser engagiertes Team ist dort täglich präsent. Von Herzen Dank an alle Hospizbegleiter*innen für Ihren Einsatz.

Auf unsere gewohnte Veranstaltungsreihe „ENDlich leben“ und auf unser Fortbildungswochenende mussten wir verzichten. Die Supervision konnten wir in kleinen Gruppen fortsetzen, immerhin. Die Feiern auf der Sternenwiese konnten wir abhalten, im Freien und mit entsprechendem Abstand. Auch wir haben wie so viele die neue Technik ausprobiert und uns im Vorstand an Videokonferenzen gewagt…es hat funktioniert. Sogar unsere angeleitete Meditation „Kraftquelle“ kann online erfolgen: Jeden Freitag um 18.00 Uhr kann man sich problemlos zuschalten. (Alle unsere Aktivitäten von diesem Jahr und auch den Link zur Meditation finden Sie in unserem Kalender

Wir hoffen sehr, dass im kommenden Frühjahr wieder unsere (2020 abgesagten) Veranstaltungen stattfinden können und wir uns wieder begegnen – „in echt“.

Ihnen und Ihren Lieben wünschen wir ein gesegnetes und ruhiges Weihnachtsfest- auch wenn in diesem Jahr so vieles anders ist. Lassen Sie uns mit Zuversicht in das neue Jahr blicken – möge es ein friedliches und vor allem gesundes werden.

Von Herzen alles Gute für Sie und liebe Grüße

im Namen des Vorstands

Katharina Nuß

PS. Eine „frohe Botschaft“ gab es im Dezember: Der Gemeinderat in Eppelsheim hat den ersehnten Beschluss gefasst, dass das Stationäre Hospiz dort gebaut werden kann.